Einfachheit und Eleganz beim Geschichtenerzählen

Ein Blick aus der Ferne

Einfachheit und Eleganz beim Geschichtenerzählen

Ich habe mich neulich auf Twitter ein wenig über die Überkomplexität in der Belletristik ausgelassen - ich habe das schon zu oft erlebt, vor allem in der SF und in Thrillern oder sogar in Horrorromanen, wo komplizierte Charaktere, Motivationen und Handlungen einer verdammt guten Geschichte im Wege stehen.

Ein Paradebeispiel dafür ist derzeit die James-Bond-Reihe. Die Neuauflage von Casino Royale ist ein nahezu perfektes Paket - die Figur und die Handlung sind so straff verpackt, dass sie aus einem ansonsten kohleschwarzen Franchise einen glänzenden Diamanten machen. Eine Lektion, die sie in den Nachfolgefilmen vergessen, in denen das Werk nur noch aufgeblasener und verworrener wird und jeder wie ein Sklave einer schwachsinnigen, verworrenen Handlung zu agieren scheint, anstatt sich in den Dienst der Eleganz des ersten Daniel Craig-Films zu stellen.

Eigentlich sind auch Tarantinos Filme in diese Richtung gegangen - Reservoir Dogs ist so engmaschig wie nur möglich. Mit jeder weiteren Veröffentlichung werden seine Filme größer und verworrener und scheinen eher seinem Stil und seiner mangelnden erzählerischen Kontrolle zu dienen, als die bereits erwähnte verdammt gute Geschichte zu erzählen.

Kategorie
Tags